Aktion Mensch und Handelsblatt Research Institut stellen „Inklusionsbarometer Arbeit“ vor

Gerade in Zeiten von wirtschaftlichen Schwierigkeiten kann Inklusion ein Erfolgsfaktor sein, indem sie Unternehmen widerstands- und zukunftsfähiger macht. Vielfalt in Unternehmen macht sie kreativer und innovativer und damit letztendlich auch resilienter gegenüber Veränderungen. Doch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, leidet die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung. Das zeigt die 13. Auflage des Inklusionsbarometer Arbeit, das die Aktion Mensch, gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institut, erstellt hat. Die Lage von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt hat sich erneut verschlechtert. So ist die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung gestiegen, ebenso wie ihre Arbeitslosenquote – letztere zum zweiten Mal in Folge. Gleichzeitig erhöhte sich die Kündigungsbereitschaft der Unternehmen.

Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten sind verpflichtet, fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Menschen mit Behinderung zu besetzen. Doch die gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsquote entfernt sich weiter von dieser Vorgabe: Sie sank auf den niedrigsten Stand seit der ersten Ausgabe des Inklusionsbarometers im Jahr 2013. Fast 47.000 Unternehmen in Deutschland beschäftigen keinen einzigen Menschen mit Behinderung – obwohl die Zahl der beschäftigungspflichtigen Betriebe seit Jahren wächst. Auch die Erhöhung der Ausgleichsabgabe im Januar 2024 zeigt keine große Wirkung.

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt ein Problem. Zwar ist der Anteil langzeitarbeitsloser Menschen mit Behinderung leicht gesunken, jedoch benötigen Arbeitsuchende mit Behinderung noch immer deutlich mehr Zeit, um eine neue Stelle zu finden, als ihre Mitmenschen ohne Behinderung. Wer einmal arbeitslos ist, hat es mit Behinderung besonders schwer, wieder in Beschäftigung zu kommen.

Die Inklusion am Arbeitsmarkt steckt in einer tiefen Krise – und das trotz des anhaltenden Fachkräftemangels. Viele arbeitslose Menschen mit Behinderung sind gut qualifiziert, dennoch bleibt ihr Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert. Seite 7 Inklusionsbarometer Arbeit 2025 Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und politischer Veränderungen sind die Aussichten wenig ermutigend. Doch die positive Wirkung von Inklusion auf dem Arbeitsmarkt zeigt: Es ist wichtig, das Thema Inklusion weiterhin mit Nachdruck auf der politischen Agenda zu halten. Die Aktion Mensch wird sich auch 2026 mit voller Kraft dafür einsetzen, bestehende Barrieren zu identifizieren, Handlungsbedarfe zu benennen und konkrete Lösungen einzufordern.

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